Klassiche Entscheidungsmethoden - Petra Moje

Welche ist wann die Richtige?

Wer eine Entscheidung trifft, beeinflusst damit die Zukunft. Egal, ob es nur um einen selbst geht, um die Familie oder das Business. Die klassischen Entscheidungsmethoden wie Mindmapping, Pro- & Kontra-Listen oder Entscheidungswürfel helfen sicher. Klassische Entscheidungsmethoden findet man auch schnell, wenn man ratlos vor einer zu fällenden Entscheidung googelt. Wie genau funktionieren sie aber und wann ist welche denn sinnvoll?

Grundsätzlich gilt bei allen klassischen Entscheidungsmethoden: Versuchen Sie, locker an die Sache heran zu gehen.

Oft ist es so, dass man im Kopf oder im Bauch, bzw. im Herzen schon weiß, welche die richtige Entscheidung ist. Man fürchtet sich nur davor, dass man Aspekte vergisst, dass Emotionen über Fakten siegen und am Ende die falsche Entscheidung steht. Beide Bereiche sind aber wichtig, Herz und Hirn! Dementsprechend sollten Sie möglichst locker und offen an die Sache herangehen. Hier ein kleiner Überblick über die klassischen Entscheidungsmethoden


Mindmapping – die bekannteste unter den klassischen Entscheidungsmethoden

Eine Gedankenlandkarte aufmalen, das ist im Grunde die Mindmapping-Methode.

Auf ein großes Blatt wird zentral die Frage oder Aufgabenstellung geschrieben. Anschließend werden die möglichen Alternativen außen herum aufgeführt. Je nach Art der Frage, die Sie mit dieser klassischen Entscheidungsmethode beantworten wollen, werden die einzelnen Äste aussehen, die dann wiederum abzweigen. Beim Mindmapping kann diese Gedankenlandkarte ruhig auch über ein paar Tage hinweg anwachsen. Oft beschäftigt einen die eine oder andere mögliche Folge, die man notiert hat, noch im Nachgang. Dann gibt es vielleicht zwei Tage später noch einen neuen Aspekt. Mit etwas Abstand kann man dann auch die einzelnen Facetten durch farbliche Hervorhebungen im Mindmapping noch besonders kennzeichnen.

Gerade bei komplexen Entscheidungen ist diese klassische Entscheidungsmethode sehr hilfreich. Sogar die unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Folgen lassen sich darstellen, indem man die Dicke der einzelnen Äste variiert.

Hier finden Sie eine Mindmap-Vorlage 


Pro- und Kontra-Liste –
inspiriert von der Buchhaltung

Wer sich eher dann sicher fühlt, wenn rationale Argumente ausschlaggebend sind, der ist bei der Pro- und Kontra-Liste richtig. Hier geht es zu wie in der Buchhaltung. Gewissermaßen werden hier Ausgaben und Einnahmen gegenübergestellt und geschaut, ob am Ende ein Plus oder ein Minus übrig bleibt. Eine einfache Tabelle mit zwei Spalten genügt dafür. Immer ist neben den Punkten, die für oder auch gegen etwas sprechen, noch Platz für eine kurze Begründung oder Erläuterung.

Allein die Anzahl der Pro- und Kontra-Punkte ist bei dieser klassischen Entscheidungsmethode schon entscheidend. Man sieht auf den ersten Blick, wo mehr Gewicht liegt.

Individuell kann man auch optisch zwei kleine Gegenargumente auf eine Höhe mit einem großen, bedeutenden Pro-Argument schreiben. Wie genau diese Liste aussieht, hängt von der Komplexität der Entscheidung ab. Hilfreich ist diese Liste auch später, wenn man eine Rückversicherung für sich ganz persönlich haben möchte. War die Entscheidung am Ende nämlich falsch, so hat man immer noch schwarz auf weiß vor Augen, dass man sich viele Gedanken darüber gemacht hat. Mit jeder Entscheidung, die durch diese klassische Entscheidungsmethode gefällt wurde, lernt man selbst ein Stück mehr über die Gewichtung und darüber, wo man die Zukunft, die Folgen falsch eingeschätzt hat. Man wird immer besser im Finden von Lösungen.

Hier finden Sie die Vorlage für eine Pro-und Kontraliste

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Der Entscheidungswürfel – die älteste unter den klassischen Entscheidungsmethoden

„Alea iacta est“ soll der Sage nach Julius Cäsar gesagt haben, als er seinen Soldaten befahl, den Rubikon zu überschreiten und damit einen Bürgerkrieg anzufangen. Tatsächlich wurden schon immer in der Geschichte der Menschheit wichtige Fragen durch das Würfeln entschieden. Gerade weil wir nicht in die Zukunft schauen können, kann es sinnvoll sein, hier noch eine weitere Dimension in die klassischen Entscheidungsmethoden mit einzubringen. Gewöhnlich nimmt man zwei Würfel zur Hand und stellt sich eine Ja-Nein-Frage. Hier ist Intuition gefragt. Am besten nimmt man die Würfel in die linke Hand, schließt die Hände über beiden Würfeln, schüttelt ein paar Mal und wirft dann in dem Moment, der einem richtig erscheint.

Bei dieser klassischen Entscheidungsmethode gibt es schon eine Liste, wie die Zahlenkombinationen zu deuten sind:

1 + 1: ‚Ein eindeutiges Ja! Zweifel hemmen in dieser Situation nur. Manöverkritik oder Alternativen sind nicht das Thema.
1 + 2: Die Zielsetzung sollte noch einmal überprüft werden. Geduld ist gefragt, trotz eventueller Hindernisse ist es nicht die Zeit aufzugeben!
1 + 3: Mit großer Sicherheit: Ja. Die Prognose ist außerordentlich günstig.
1 + 4: Es gibt noch ein paar Probleme, die aus dem Weg geräumt werden sollten. Jeden Planungsschritt überprüfen!
1 + 5: Trotz guter Voraussetzungen scheinen die Bedenken und Zweifel zu überwiegen. Zielsetzung und Vorstellungen noch einmal überarbeiten. Kann das angestrebte Ziel wirklich vertreten werden?
1 + 6: Ja – sofern die Bereitschaft besteht, großen Einsatz zu bringen. Der Erfolg ergibt sich nicht automatisch. Der entscheidende Beitrag liegt auf der Seite des Fragestellers. Nicht zu früh mit Erfolgsprognosen nach außen gehen!

2 + 2: Ja, obwohl es momentan nicht so aussieht. Die Situation kann sich über Nacht ändern, also abwarten, was sich ergibt! Nicht frühzeitig aufgeben, Ruhe bewahren!
2 + 3: Das sieht nicht nach einem glatten Durchgang aus, auch wenn die Lage momentan anders eingeschätzt wird. Es kann ein Störer von außen kommen, die Planung sollte noch einmal genau überprüft werden.
2 + 4: Vertrauen ist gefragt, zu viele Zweifel wirken kontraproduktiv in dieser Situation.
2 + 5: Wenn Probleme auftauchen, liefert eine Person aus dem Umfeld vielleicht die Lösung. Offen ansprechen, Ratschläge annehmen!
2 + 6: Der Erfolg wird kommen. Arbeit steht an, das Hoffen allein bewegt nichts. Die Planung könnte noch einmal präzisiert, das Engagement verstärkt werden.

3 + 3: Es wird sich kurzfristig etwas verändern im Zusammenhang mit der Frage. Besonnen reagieren und auf Kleinigkeiten achten!
3 + 4: Es ist zu früh für eine Entscheidung.
3 + 5: Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Die Lage ist unklar, das Projekt noch nicht ganz ausgereift. Es ist noch viel zu tun.
3 + 6: Es sieht gut aus, eventuell wird sich in ein paar Monaten eine völlig andere Perspektive eröffnen. Zeit einplanen und sich von niemandem unter Druck setzen lassen!

4 + 4: Gibt es Gegner des Projekts? Entschlossenheit, Mut und sehr viel Geduld sind wichtig.
4 + 5: Die Frage kann noch nicht endgültig beantwortet werden. Es sind noch Unklarheiten vorhanden. Klug taktieren und nicht vorzeitig aufgeben, falls sich der Erfolg nicht umgehend einstellt.
4 + 6: Es gibt noch Unsicherheiten, die aber keine großen Konsequenzen haben werden. Fehlt es vielleicht an Zuversicht?

5 + 5: Der Fragesteller ist der Dreh- und Angelpunkt. Im Umfeld scheint alles in Ordnung zu sein. Der eigene Standpunkt kann gelassen vertreten werden! Zuversicht ist wichtig für das Erreichen des Ziels.
5 + 6: Es kann sein, dass bei dem Projekt noch etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt und dass Verzögerungen eintreten. Die Chancen stehen trotzdem gut. Überblick behalten und vorschnelle Erfolgsmeldungen vermeiden!

6 + 6: Glückwunsch! Besser kann die Prognose nicht sein.

Diese Entscheidungsmethode kann auch sinnvoll sein, weil sie einen selbst in der eigenen Entscheidung sicherer macht: Wird bestätigt, wozu man selbst tendiert, hat man sich noch einmal eine weitere Rückversicherung geholt. Sagen die Würfel aber etwas anderes, so lassen wir sie doch einfach Würfel sein. Egal! Auch wenn wir uns gegen das Ergebnis der Würfelei entscheiden, so haben wir einen ganz wichtigen Schritt getan, in Richtung der eigenen, verantwortlichen und selbstbewussten Entscheidung!

Hier finden Sie die Vorlage für den Entscheidungswürfel


Mehr über verschiedene andere Entscheidungsmethoden finden Sie auch in meinem Blog:

Jeder Entscheidungsprozess lässt sich exzellent verfeinern. Nutzen Sie dafür gern meine Sofort-Ja-Nein-Technik für Ja-Nein-Fragen

Entscheidungsbaum und Mainstreammethode
https://petramoje.de/komplexe-entscheidungen-sind-lebensveraendernd/

6 W Methode und 10-10-10 Methode
https://petramoje.de/6-w-oder-10-10-10-methode/

4 Felder-Tafel-Methode und Gummibandmethode
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